Grundlagenschulung „Queer(Einstieg)“: Zwei Grundlagen-Workshops zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in der Jugendarbeit am 16. und 23. September 2022 in Kassel

Was wollen eigentlich queere Jugendliche?! Genau wie nicht queere Jugendliche sind lesbische, schwule, bisexuelle, genderqueere, trans, nichtbinäre und inter* Jugendliche sehr divers. Aber genau wie andere Ju­gendliche, möchten sie sich und ihre Lebenswelt ent­decken, Neues ausprobieren, Freund_innen treffen und Freizeitangebote wahrnehmen.  Aufgrund ihrer sexuellen und/oder geschlechtlichen Ausdrucksweisen sind queere Jugendliche häufig er­höhtem sozialen Druck und verschiedenen Formen von Diskriminierung ausgesetzt, weil sie nicht den Erwar­tungen der heterosexuellen und cis-geschlechtlichen Mehrheitsgesellschaft entsprechen. Jugendarbeit hat die Chance, queere Jugendliche in ihrem Aufwachsen und ihren Coming-outs zu unterstützen, wenn sie die spezifischen Bedarfe von queeren Jugendlichen kennt und beachtet.

Die Grundlagenschulung „Queer(Einstieg)“ ist das Qualifizierungsangebot der Landesfachstelle Hessen „Queere Jugendarbeit“. Sie soll ehrenamtliche Jugendleiter_innen, Vorstandsmitglie­der, Hauptamtliche aus der Jugendarbeit und weitere Multiplikator_innen durch die Vermittlung von Wissen und Handlungskompetenzen bei der Öffnung der Jugendarbeit im Hinblick auf queere Jugendliche unterstützen. Sie soll dazu befähigen, Hürden abzubauen, die lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, nichtbinären, inter*geschlechtlichen und genderqueeren Jugendlichen die Teilhabe an Jugendarbeit erschweren.

Im September 2022 finden zwei Workshops im Haus der Jugend in Kassel statt. Die Workshops vermitteln eine diversitätssensible Perspektive auf queere Jugendliche und bieten Platz für gemeinsamen Austausch.

Die Workshops sind kostenlos und können alle auch jeweils einzeln besucht werden. Das Programm findet sich auch im Flyer.

Beide Workshops finden statt im:

Haus der Jugend (Rauminfo folgt nach Anmeldung)
Mühlengasse 1
34125 Kassel

 

Qualitäten queerer Jugendarbeit: wieso, weshalb und um wen geht es eigentlich?
16.
September 2022
10:00-16:00 Uhr

Ob in der Schule, im Jugendzentrum oder auf der Som­merfreizeit – queere Jugendliche finden sich überall. Aufgrund einer heteronormativ ausgerichteten Gesell­schaft, in der sexuelle und geschlechtliche Vielfalt oft wenig Raum hat, sind queere Jugendliche verschiede­nen Diskriminierungsformen ausgesetzt. Queere und queersensible Jugendarbeit soll für Diversität sensibi­lisieren sowie den Bedarfen queerer Jugendlicher be­gegnen, um diese zu unterstützen, zu stärken und zu begleiten. Doch was genau macht queere Jugendarbeit aus? Wie kann die Qualität von Angeboten gewähr­leistet werden? Wie können Zugänge und Freiräume auch für trans und nichtbinäre Jugendliche geschaffen oder verbessert werden?

In diesem Workshop werden zum einen wichtige Be­griffe rund um LSBTI*Q und queere Jugend als Le­bensphase besprochen. In einem zweiten Schritt werden die Grundlagen und Qualitäten queerer Ju­gendarbeit im Kontext einer diversitätsoffenen päd­agogischen Grundhaltung diskutiert und anhand von Praxisbeispielen und Fallberatung konkrete Umset­zungsmöglichkeiten geschaffen.

Anmeldungen sind über das Anmeldeformular bis 9. September 2022 möglich.

► Zum Anmeldeformular


Alltagserfahrungen von trans, nichtbinären und inter* Jugendlichen: zwischen Outings, struktureller Diskri­minierung und Empowerment
23. September 2022
10:00-15:00 Uhr

Nicht zuletzt durch die derzeitigen queerpolitischen Ent­wicklungen rund um die Einführung eines Selbstbestim­mungsgesetzes zur Regelung von Geschlechtseintrag und Vornamen, scheinen viele Menschen bei den Begrif­fen trans, nichtbinär und intergeschlechtlich mitreden zu wollen. Das spricht einerseits für eine gesellschaftliche Entwicklung, in der LGBTI*Q-Personen wahrnehmbarer geworden sind – unter anderem durch prominente trans Personen, Serien und soziale Medien. Immer mehr trans und nichtbinäre Personen trauen sich zu einem Outing. Plattformen wie TikTok helfen jungen Menschen, sich zu vernetzen. Andererseits finden sich zugleich vermehrt transfeindliche Stimmen zum Beispiel in den Feuilletons großer Medien wieder. Eine unaufgeregte und infor­mierte Herangehensweise kann hier nützlich sein, um als Fachkraft oder Jugendleiter_in trans, nichtbinäre und inter* Jugendliche unterstützen zu können.

Im Workshop wird es darum gehen, wie und wo struk­turelle Diskriminierung auf verschiedenen Ebenen statt­findet und was man selbst tun kann, um Unterstützung zu leisten. Er enthält Übungen zur Selbstreflexion ei­gener binärer Vorstellungen sowie Überlegungen zu Empowerment. Zudem werden verschiedene Einrich­tungen und Anlaufstellen vorgestellt, insbesondere mit Blick auf Verweisberatung und Peer-Beratung.

Anmeldungen sind über das Anmeldeformular bis 16. September 2022 möglich.

► Zum Anmeldeformular


 

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